Summer of Sail

Progressive Muskelentspannung III

Gestern habe ich nun auch den zweiten meiner Kurse beendet und bin nun zertifizierte Kursleiterin für Progressive Muskelentspannung! Juche und Jippi!

Witzigerweise bin ich in solchen Prüfungssituationen doch immer wieder etwas aufgeregt. Das habe ich ja schon von Kindheit an. Ich war immer extrem aufgeregt vor Klausuren, vor Weihnachten, vor meinem Geburtstag… Ich habe als Kind immer Fieber bekommen vor Aufregung. Und jetzt als Erwachsene, wenn man so Prüfungssituationen so gar nicht mehr gewöhnt ist, geht der Puls doch mal etwas in die Höhe. PME ist ja eigentlich zum Entspannen, aber die Rolle des Kursleiters ist dann doch nochmal etwas Besonderes. Zumal es ja explizit um ein Feedback geht. Das soll ja konstruktiv sein, aber irgendwie ist man halt doch eben aufgeregt. Kennt ihr das?

Es ging aber nicht nur mir so. Die anderen haben dann doch auch eine kleine oder auch große Stressreaktion gezeigt. Ich konnte dank 11 Lehrproben der anderen die Technik der Progressiven Muskelrelaxation dann doch noch intensiv ausprobieren und vor allem üben. Meine Erkenntnis dieses Kurses hat mich dann aber doch selbst überrascht. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass ich als rationaler Macher-Typ eher bei PME glücklich werde, weil ich dort etwas tun kann und nicht in das Gedankenkreisen reinkommen kann. Im Endeffekt hat mich aber das ständig etwas aktiv tun müssen gestört und ich kam doch nicht so richtig in die Entspannung rein. Ja, ich muss es dann wohl zugeben. Mein Einschlafen am ersten Tag war dann wohl doch eher dem Schlafmangel geschuldet… Ich persönlich konnte beim Autogenen Training mehr entspannen, obwohl ich von außen betrachtet zu dieser Methode eigentlich weniger Zugang hatte. Ich frage mich, ob es dem allgemeinen Volk da draußen auch so geht? Ich glaube, dass viele Manager prinzipiell eher PME probieren würden (wenn sie es überhaupt tun, weil sie vielleicht müssen). Vielleicht kriegt das autogene Training gar keine richtige Chance, weil es immer etwas zu spirituell wirkt? Ich glaube eben, dass es bei mir so gewesen wäre, wenn ich nun nicht beide Methoden mal intensiv kennengelernt hätte. Umso mehr freue ich mich darauf, dass ich nun meinen Urlaubern beim nächsten Segeltörn gerne auch mal probeweise beide Methoden anleiten kann. So kann man eben mal schnuppern und ausprobieren, welches Setting einem mehr liegt. Dann hat vielleicht auch das autogene Training mal eine Chance? Würdet ihr gerne mal in beide Techniken schnuppern? Oder habt ihr bereits Meinungen dazu?

Auf jeden Fall habe ich natürlich auch PME direkt daheim mit Christian ausprobiert. Wir hatten ja vor zwei Wochen im unmittelbaren Anschluss Autogenes Training geschnuppert. Christian fand es zwar schön, aber war hibbelig und seine Gedanken kreisten ständig weit weg. So richtig gefruchtet hatte die Technik bei ihm nicht. Er war zu nervös. Es ist eben aber auch Übungssache und man kann das „Loslassen“ erlernen, wenn man es will.

PME war dagegen eine ganz andere Nummer, obwohl wir beide bei dem gleichen Punkt ankamen. Auch Christian schlief mir nämlich nach ungefähr 5 Minuten ein. Während der Einleitung fand er erst keine richtig bequeme Position und zappelte wie wild rum. Dann ging es los und er schaffte es bis zur 4. Muskelgruppe. Dann habe ich ihn das erste Mal liebevoll geweckt. Er war ganz erschrocken und es tat ihm sehr leid. Das war gepaart mit der Aussage: „Du bist ja auch eingeschlafen“. Touche!. Wo er recht hat. Der zweite Versuch wurde gestartet, aber bei der zweiten Muskelgruppe nach dem Neustart schlief er wieder. Er ist eben tiefenentspannt, wenn er meine Stimme hört. Irgendwie ist das ja auch niedlich.

Ich suche mir also ein neues Übungsobjekt. Glücklicherweise nächtige ich diese Woche bei meiner Mutter und meine Schwester kommt zu Besuch. Die beiden sind bestimmt interessiert, weil sie im Dauerstress sind. Ich werde berichten…

Aber vielleicht möchtet ja auch ihr? Dann schaut mal nach dem nächsten Törn!

Bis dahin Mast- und Schotbruch!

 
Pic byFreepik
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