Summer of Sail

Autogenes Training IV

Nachdem ich dank Schlüsseldrama grandios unentspannt in meinen Kurs für Entspannung gestartet bin, ging es dann endlich los mit den eigentlichen Formeln für autogenes Training. Wir entwickelten Wärme-, Schwere-, Atem-, Herz-, Bauch und Stirnkühleübung. Basis des Ganzen ist es immer in dem entsprechenden Körpergefühl durch die Kraft der Gedanken eine physische Reaktion zu bedingen. Ich sagte ja, es wirkt esoterisch. Wenn man sich aber drauf einlässt, findet man wirklich Ruhe. Sinn der Übung ist es übrigens nicht, einzuschlafen, auch wenn Autogenes Training bei Einschlafstörungen helfen kann.

Nachdem wir uns nach und nach die „Formeln“ erarbeitet haben, geht es schließlich an den Selbsttest. Und es ist einfach nur unfassbar seltsam! Vor dir auf dem Boden liegen mehrere Leute mit geschlossenen Augen und du liest in deiner besten Schlafzimmer-Säusel-Stimme Sätze vor. Mehrfach. Du wiederholst dich einfach und lässt dazwischen Pausen. Es ist absolut merkwürdig, andere Leute beim entspannen zu beobachten. Irgendwie fühle ich mich dezent wie nen Stalker bei dieser Aktion. Und da wird mir erst bewusst, welches Vertrauen dir die Leute entgegenbringen. Sie liegen dort ganz offenherzig und bereit für deine Worte. Keinerlei Schutzmechanismen aktiviert. Es ist irgendwie rein und ehrlich und ziemlich zerbrechlich. Ich klinge irgendwie schon selbst recht esoterisch, aber dieses gegenseitige Vertrauen ist schon etwas Besonderes, das man zu schätzen wissen sollte. Dieses Gefühl macht mich sicherer und ich fühle mich mit der Situation wohler. Ich merke auch, dass ich damit etwas Gutes tun kann, denn die Leute liegen wirklich sehr entspannt vor mir. Ich hole sie zurück ins Hier und Jetzt und sie sind sehr begeistert. Vieles geht beim autogenen Training über die Stimme und ich habe wohl eine sehr angenehme präsente und warme Stimme.

Ich lerne das autogene Training zu schätzen und merke, dass man damit wirklich helfen und unterstützen kann. Für unsere Urlauber ist das bestimmt ein wunderschönes Angebot, wenn man sich darauf einlassen kann.

Und dann kommt für mich das I-Tüpfelchen. Affirmationen heißt das Zauberwort. Man kann in das autogene Training kleine Botschaften und Vorsätze einarbeiten, die dem Unterbewusstsein berichtet werden und so nach und nach angenommen werden, um auch im Bewusstsein umgesetzt zu werden. Egal ob ein „Ich achte mich“, „Ich bin schön“, „Ich bin frei“, „Ich kann Nein sagen“ oder „Ich bin satt“: jedes Problem kann angegangen werden. Die Methode ist offen und vielfältig.

An Tag 3 gibt es dann auch endlich mein heiß ersehntes Zertifikat: Nun bin ich endlich zertifizierte Kursleiterin für Autogenes Training. Juche 😉

Abends liege ich bei Chris und finde mein erstes Übungsobjekt. Man muss dazu wissen, dass Chris zwar ein ultraentspannter Mensch ist, aber rumliegen kann er definitiv nicht. Dafür ist er zu hibbelig. Aber es wirkt. Christian entspannt und seine Beine und Arme fühlen sich schwer an. Was lernen wir daraus?

Esoterik hin oder her. Offen sein für neue Erfahrungen. Das ist was für jedermann! Auch auf ner Yacht im Urlaub und genau dort können wir nun auch Autogenes Training anbieten.

Wer hat Interesse?

Bis dahin Mast- und Schotbruch!

Pic by by Freepik

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