Summer of Sail

My heart is beating like a jungle drum

Na wessen Hirn verknotet sich gerade beim Summen von Emiliana Torrinis Hit? Ohrwürmer waren ja versprochen. Aber falls es euch beruhigt, ja auch ich leider unter dem Ohrwurmschicksal. Der Song ist für den Rest des Tages eingespeichert…

Ich habe mein Herz durchchecken lassen oder eher müssen. Ich hatte euch berichtet, dass mein Port rauskam. Auch wenn das Ergebnis grandios war, so blieb natürlich ein klitzekleines ABER übrig…

Während der OP bekam ich Herzrhythmusstörungen. Prima. Mein Herz schlug also nicht ganz im Takt. Ähnliches hatte ich ja schon mal während der Chemo. Damals gab es große Diskussionen, ob ich einen Herzschrittmacher bräuchte, weil ich nachts die Frequenz von einem Oktopus hatte. Etwas zu langsam. Man entschied sich dagegen, weil die Infektionsgefahr für den Port zu groß war. Nebenbei hatte ich aber auch ein paar holprige Momente, wo mein Herz ein bisschen schnell galoppieren wollte. Supraventrikuläre Extrasystolen schimpft sich das. Mein Herz macht einfach ein paar Extraschläge. Einzig positiver Faktor dabei: Es kommt nicht von den Herzkammern.

Nur kurz zur medizinischen Erklärung: Der Pulsgeber liegt im rechten Vorhof. Er bestimmt, wann das Herz sich zusammenzieht und einen Herzschlag auslöst. Wenn sich Zellen im Bereich der Kammer verselbständigen und einen eigenen Impuls ausgeben, dann arbeiten Vorhof und Kammer gegebenfalls gegeneinander. Das kann ich dann aber leider zu lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen entwickeln, weil kein kontrollierter Herzschlag mehr ausgeführt wird. Demnach sind ventrikuläre Extrasystolen, d.h. Extra-Herzschläge der Kammern, sehr gefährlich. Die supraventrikulären Extrasystolen werden oberhalb der Kammern im Vorhof ausgegeben. Das ist also nicht ganz so gefährlich, weil der Herzmuskel seine normale Aktion ausüben kann. Davon hatte ich also auch mal so 22 Stück nacheinander folgend. Man schimpft das dann Salve.

Lange Rede kurzer Sinn. Irgendetwas hatte ich also während der OP. Was genau, kann keiner sagen, denn man dokumentiert auf dem Papier. Was man vor einer Sekunde noch sehen konnte, ist ganz schnell nicht mehr sichtbar. Ich hatte also den Auftrag erhalten, einen Kardiologen zu besuchen. Und das habe ich auch brav gemacht.

Zu einer vernünftigen Herzabklärung gehören folgende Untersuchungen:

  • Ruhe EKG: ihr liegt in Ruhe auf einer Liege
  • Anamnese und Untersuchung: der Arzt sollte zumindest mal das Herz abhören und euch nach den Hauptrisikofaktoren befragen: zu viel Cholesterin, Blutzucker, Rauchen, Schlaganfall oder Herzinfarkt in der Familie
  • Belastungs-EKG: Da dürft ihr dann Fahrrad fahren
  • Herz-ECHO: Ultraschall vom Herzen
  • Langzeit-EKG: Über 24 Stunden wird der Herzrhythmus untersucht.

In den zwei Tagen habe ich also einen Marathon hinter mich gebracht. Das Langzeit-EKG lief über Nacht. Das Schlafen ist mehr schlecht als recht möglich. Man darf nicht duschen und nicht baden. Und das bei diesen schwül-warmen Temperaturen draußen.

ABER es ist alles gut. Die Kardiologin sagte so schön, mein Herz hat wie damals auch mal einen „Run“. Es macht etwas schneller als es sollte, aber, weil es aus den Vorhöfen kommt, ist es nicht gefährlich. Meine Oktopus Phasen sind weg.

Und damit steht dem großen Abenteuer aus gesundheitlicher Sicht doch fast nichts mehr im Wege! Am 22. Mai ist nochmal die große große Nachsorgeuntersuchung mit Spiegelung. Wenn da alles gut ist, können wir in See stechen!

Begleitet uns doch ein bisschen? Vielleicht schlägt euer Herz ja auch etwas schneller vor Vorfreude auf ein solch tolles Urlaubsabenteuer! Wir freuen uns auf euch!

Bis dahin Mast- und Schotbruch!

 

 

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