Summer of Sail

I think i wanna marry you

Mittlerweile sind die Tränchen der Rührung getrocknet, die Füße leiden dank Tanzmarathon und wir hängen alle noch etwas in den Seilen von der kurzen Nacht, aber schön war es! Die Tochter meiner Cousine sagte so schön: „Das war die beste Party, die ich niemals gesehen habe!“ Der komplette Bericht darf natürlich nicht fehlen.

Also fangen wir mal vorne an. Wir waren alle schon am Donnerstag angereist. Es gab abends ein Get together im Restaurant Rottner in Nürnberg. Wir hatten vorher noch Chris‘ besten Freund getroffen und Christian kollaborierte mit seiner Grippe. Wenn ihr mich fragt, Männerschnupfen. Männer leiden schon immer etwas intensiver als Frauen, wenn sie angeschlagen sind, oder? Er musste auf jeden Fall intensiv gepflegt werden. Interessanterweise hat er sich aber nie an meine ärztlichen Anweisungen gehalten… Die Tabletten wurden wild und kreuz und quer eingenommen, wenn überhaupt. Und dann beschweren, dass es einem so schlecht geht. Vielleicht kratzt das dezent am Ego von Ärzten 😉

Das Get together war daher etwas kürzer ausgefallen. Gegen 21 Uhr sind wir nach dem gemeinsamen Essen mit der halben Hochzeitsgesellschaft in Richtung Hotelzimmer marschiert. Schließlich mussten Christian und meine Nichte Melinda (14 Monate) ins Bettchen. Der Plan war für den nächsten Morgen fit zu sein.

Um 11:30Uhr fand die Trauung im Rathaus von Schwabach statt, wo der Bräutigam zuvor gewohnt hatte. Der Bürgermeister der Stadt vollzog die Trauung. Auch wenn meine Mama (die Braut) wahrscheinlich lesen wird, muss ich sagen, dass ich die Traurede nicht zu 100% gelungen fand. Irgendwie finde ich es unpassend von Scheidungen und 50-Jährigem Ehejubiläum bei einem Paar mit zweiter Ehe und einem Alter über der 50 zu reden. Auch wenn ich den beiden ein langes und erfülltes Leben wünsche, ist das doch irgendwie schon unwahrscheinlich. Ich finde auch nicht, dass man bei einer zweiten Ehe nicht mehr von Romantik reden sollte oder kann. All you need ist love? Bin ich zu romantisch an dieser Stelle?

Entscheidend war, sie haben „JA“ gesagt. Meine Mutter ist wieder unter der Haube. Die beiden sind sehr glücklich und die Feier konnte steigen. Es gab einen kleinen Sektempfang im Hotel mit Häppchen und Suppe und bis 18 Uhr war dann erstmal Pause. Zeit genug, um unser Gästebuch zu vollenden. Leider nicht sehr intelligent 😉 In dem Gästebuch sind zwei Puzzle-Stücke auf der Außenseite ausgestanzt, durch die man dann die Namen sehen kann. Leider haben wir daran beim Beschriften nicht gedacht, sodass meine Schwester und ich am Ende drei Stunden durch Nürnberg auf der Suche nach einer kreativen Idee gefahren sind, um das Problem zu lösen. Im Endeffekt wird ein Foto von den beiden darüber geklebt. Diesen Vorschlag unterbreitete unsere Cousine aber erst nach unserem kleinen Ausflug. Dennoch war es einfach toll! Meine Schwester wohnt in Oxford und wir haben selten solche Schwestern-Zeiten, in denen wir die Zeit zusammen genießen können. Deswegen tat uns beiden dieser Ausflug mal besonders gut.

Um 18 Uhr startete der Sektempfang für die große Gesellschaft. 80 Gäste waren geladen und 10 Kinder, die uns alle zu entertainen wussten. Nach Salat und Suppe zur Vorspeise wurde ein riesiges Buffet mit Ente und Rind und Fisch aufgetischt. Die Hochzeitstorte war echter Salzwedler Baumkuchen. Das Dessertbuffet war eine leckere Zusammenstellung aus Kaiserschmarrn, Schokomousse, Creme Brulee, Eis und Rhabarberkompott und Käseplatte. Essen gab es genug. Der DJ spielte bis spät in die Nacht. Gegen 3:30Uhr kamen dann auch die Letzten von der Piste heim. Das Geschenk kam super an! Die Weltkarte war der Renner und alle fanden es sehr kreativ. Leider hatten wenige verstanden, dass man ein Objekt mit den Fingerabdrücken malen sollte, aber dennoch ist es ein einmaliges Kunstwerk, das fortan im Treppenflur hängen wird.

Es war ein schönes Fest voller Emotionen und Spaß. Für mich war es emotional dennoch schwierig. Die Erkenntnis, dass meine Mutter jetzt einen anderen Namen trägt als ich und es ist nicht, weil ich geheiratet habe, tat mir schon etwas weh. Aber sie sagt ja so schön: „Eines ist sicher: Ich werde immer deine Mama bleiben!“.

Übrigens! Der Brautstrauß war meiner 😉 Meine Mama hat zwar etwas geschummelt und ihn mir aus 1 Meter Entfernung zugeworfen, aber sie findet eben, dass ich die nächste sein sollte und sie ist mehr als glücklich, dass ich an diesem Tag nach meiner Krebserkrankung so gesund anwesend bin. Mal sehen, ob Brautstrauß verpflichtet. Ich habe jetzt schon zwei hier liegen – den von meiner Schwester und den von Mama. It’s your turn, Chris 😉 Flitterwochen auf der Blue Diamond wäre doch auch passend. Nen passenden Törn findet man doch bestimmt!

Bis dahin Mast- und Schotbruch!

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