Summer of Sail

Happy Birthday to you!

Was für ein schönes Wochenende hatten wir doch! Christian’s Mama wurde am Donnerstag 60 Jahre alt und lud zur großen Feier nach Berchtesgaden ein!

Wir feiern die große runde 60! Irre! 1958 kam die liebe Petra auf die Welt. Per Hausgeburt ohne Arzt, weil der zu einer Zwillingsgeburt musste. Die Hebamme kam und das kleine Mädchen war relativ zügig auf der Welt. Mich hat interessiert, was 1958 eigentlich alles noch so „das Licht der Welt erblickt hat“. Hier meine Highlights:

  • Das erste Videospiel wurde erfunden. Ein kleiner weißer Punkt hüpfte über den Bildschirm bei „Tennis for two“.
  • Die NASA wird gegründet.
  • 1958 wird die Verkehrssünderdatei in Flensburg eingerichtet.
  • Dank Gleichstellungsgesetzt dürfen Frauen auch ohne Zustimmung ihres Ehemanns einer Arbeit nachgehen.
  • Der Hula Hoop Reifen kommt auf den Markt.
  • Der Dreipunktgurt für Autos wird von einem Schweden erfunden.

Erstaunlich wie „jung“ doch eigentlich bestimmte Dinge doch sind, oder? Viele dieser Dinge hätte ich älter geschätzt, dass es sie eben schon viel länger gibt.

1958 ist doch noch gar nicht so lang her. 1958 war ich zwar noch lange Quark im Schaufenster. Sogar meine Eltern waren noch nicht mal angedacht 😉 Aber es sind doch eigentlich nur 60 Jahre und es können noch viele kommen. Irgendwie habe ich früher immer gedacht, mit 60 ist man alt. Früher hatte man mit 60 doch schon fast schon das Licht am Ende des Tunnels fest im Blick, aber heute ist man doch schon fast enttäuscht, wenn man keine 80 Jahre alt wird. Jetzt fühle ich mich mit meinen 28 irgendwie schon alt, aber die 60 finde ich dagegen gar nicht mehr soooo schlimm. Mit 60 ist man ja eigentlich noch topfit und quietschfidel! Christian’s Mama ist zumindest fit wie ein Turnschuh und ständig auf Achse!

Deswegen hatte ich auch schon sehr lange überlegt, was man einer solch hochaktiven Dame nun schenken könnte. Vor unserer Tür steht so eine Litfasssäule. Eigentlich ist das für mich „old school“ Werbung. Ich bin sogar erstaunt, dass diese Teile tatsächlich noch genutzt werden. Liest das wirklich jemand, wenn man daran vorbeigeht? Ich lese solche Plakate eigentlich nur vor Langeweile, wenn ich im Stau stehe. Im Zentrum von München am Sendlinger Tor ist das nun keine Seltenheit, aber dass ich dieses Werbeplakat gesichtet habe, war mehr Glück als Verstand.

Auf jeden Fall wurde dort ein Rock Musical namens „Der Watzmann ruft“ beworben und das passte doch perfekt zur lieben Petra, da sie einen der schönsten Ausblicke auf den Watzmann in ganz Berchtesgaden hat. Zur runden 60 sollte es dann aber schon etwas aufwendiger sein als ein Umschlag mit zwei Tickets, die man zudem einfach auf einem stinknormalen A4 Blatt weiß ausdrucken darf. Und da kommt mein großes Problem. Ich habe zwar ab und an ganz kreative Ideen und in meinem Kopf ist alles immer wunderschön und perfekt gestaltet, aber meine Hände setzen einfach nicht meine Ideen um. Ich bin da ein ziemlicher feinmotorischer Körperklaus… Meine Geschenkverpackungen würde ich mit einem „Stets bemüht“ bewerten. In meinem Kopf war allerdings diese wunderschöne selbst gebastelte Karte vom Watzmann festgebrannt, denn der Watzmann ruft! Ich hab also ein tolles Foto vom Blick auf dem Watzmann ausgedruckt und bin frohen Mutes in dieses Bastelgeschäft am Hauptbahnhof marschiert und habe nach passenden Utensilien für mein großes Projekt gesucht. Eingekauft habe ich viiiiiiel Filzstof, Glitzerklebepapier und einen passenden Filzkleber von Uhu.

So weit so gut. Noch klingt das ja alles nach dem perfekten Plan! Immerhin waren sogar die Farben vom Filzstoff auf mein Bild hin ausgesucht, um es eben perfekt zu machen, was übrigens ein Grundproblem ist. Perfektionismus liegt leider in den Genen des Sternzeichen Jungfraus und ich komme leider voll und ganz meinem Sternzeichen nach. Zuhause setze ich mich also hin und bastel aus Pappkarton eine Art Tasche, in die am Ende die Tickets reinkommen sollen. Schon das war eine Katastrophe. Hier was weg geschnibbelt, dort rumgefalzt. Etwas Klebestreifen hier und dort und dann noch mehr, weil er einfach nicht halten will. Dann klebe ich endlich als Grundlage mein Bild auf die Pappe. Lege den Filz auf und stelle fest, dass ich ja jetzt irgendwie frei Hand den Filz zurechtschneiden müsste. Mmmmh. Nochmal das Foto ausgedruckt. Irgendwie anders geformt als vorher… Verschiedene Druckoptionen liefern doch das gleiche Ergebnis. Ende vom Lied: neue Papptasche basteln. Ich bin schon mal total begeistert….

Nachdem nun endlich Bild in richtigem Fortmat auf richtiger Pappkarte klebt, schneide ich also meinen Filz zurecht. Ein bisschen von diesem teuren Uhu Spezialkleber drauf und es hält NIX! Ich habe es bestimmt 10 mal probiert. Mal wenig, mal viel Kleber. Mal dauerhaft drücken, mal einfach in Ruhe lassen. Keine Chance. Der Kleber ist absolute Grütze und durchgefallen. Ich bin mittlerweile nahezu verzweifelt. Meine google Suche bringt mich dann zum Thema „Kleber“. Habt ihr mal gegoogled für wieviele verschiedene Materialien es spezielle kleber gibt? Das ist unglaublich! Und wer bestitzt die alle?! Was ist, wenn ich Filz auf Pappe klebe- brauche ich dann den Spezialkleber Pappe oder Filz? Oder Glitzerstaub soll auf Krepppapier? Irgenwie hat sich die ganze Bastelfraktion das Thema nicht ausreichend durchdacht. Ich bin da etwas pragmatischer. Ich brauche die universelle Lösung. Am Ende lande ich bei einer kleinen Heißklebepistole und ich vertage mein Bastelprojekt.

Nach Wochen finde ich wieder die Motivation, das Thema anzugehen. Meine kleine Heißklebepistole und ich verschmelzen zu einem grandiosen Team. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dank Nervenschäden in den Fingerspitzen nach der Chemo merke ich nämlich nicht, wie der heiße Kleber an meine Finger kommt… Nach 4 Stunden ist dann ENDLICH das Werk vollbracht. Befriedigend, aber nicht perfekt. Besser als nichts und irgendwie zählt doch auch die Geste, oder?

Petra hat sich zumindest sehr gefreut. Ich denke es war ein sehr gelungener Geburtstag im Kreise der gesamten Familie. Das wird es ja bald nicht mehr sooo oft geben können, wenn wir dann über die 7 Weltmeere segeln. Ein wenig Wehmut war wohl bei der gesamten Familie dabei, weil man sich erst zu Weihnachten wieder sehen wird… Wenigstens haben Chris und ich uns gegenseitig auf der Yacht.

Wir freuen uns aber auch immer über nette Gesellschaft. Gerne auch zum Basteln 😉

Bis dahin Mast- und Schotbruch!

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