Wir befinden uns noch immer auf der Suche nach einem neuen Boot. Dank griechischer Unzuverlässigkeit stehen wir nämlich plötzlich ohne da. Unser erster Versuch, ein 40 Fuß Katamaran, ist durchgefallen. Das Konzept Katamaran insgesamt ist durchgefallen. Wir wollen beide lieber eine Yacht. Wir verstehen gar nicht, warum man für einen Katamaran mehr Geld ausgeben wollen würde. So viel mehr Platz gibt es nicht, aber man wird selten in einen Hafen reinpassen oder gute Liegeplätze bekommen.

Stattdessen wandern wir an diesem Samstag zu zwei weiteren Besichtigungen.

Besichtigung 2: Bavaria 56

Gleicher Pier, gleicher Ort, gleicher Verkäufer von einem der größten Charterunternehmen weltweit. 3 Bavaria 56 hat er hier rumstehen. Alle aus 2015. Die waren übrig und er hat alle gesammelt zu einem günstigen Preis vom Hersteller abgekauft. Der erste Anblick ist gut. Die Yacht kommt recht modern daher. Aber leider sieht man bereits einen kleinen Schaden backbord am Heck. Das muss man genauer ansehen. Wir gehen an Bord und haben einen kleinen „Und täglich grüßt das Murmeltier“ Moment. Auch hier ist alles wieder unfassbar dreckig. Im Cockpit-Kühlfach schwimmen leere Dosen, gemischt mit Zigarettenstummeln in einem Flüssigkeitenmix aus Cola, Wasser und anderen undefinierbaren Sachen. Schnell wieder zu und nicht drüber nachdenken, mit einem Paket Desinfektionsmittel wird es schon werden. Was direkt auffällt, ist, dass die Verarbeitung bei Bavaria nicht ganz so gut ist. Es wirkt alles nicht so hochwertig. Wir sehen uns um und sind entsetzt vom Zustand. Dieses Boot ist 3 Jahre alt und komplett verwohnt und abgenutzt. Die Matratzen können bald laufen – undefinierbare Flecken wirken fast schon wie ein gewolltes Muster. Genauer hinsehen will man nicht. Weiterer Negativpunkt: Die Betten in den Bugkabinen sind unfassbar schmal. Allen in allem bleiben zwei Quintessenzen: Bavaria 56 ist nicht so hochwertig und gut durchdacht. Wir wollen kein Boot von diesem „Party-Anbieter“, denn der Zustand ist katastrophal. Vielen Dank, aber nein Danke…

Besichtigung 3: Jeanneau 57

Dieses Boot ist eher ein Zufallsfund, denn er ist gar nicht in den Internetplattformen aufgeführt. Unsere erste Sucheingabe war natürlich Beneteau57 gewesen. Das beste Ergebnis eine Beneteau57 mit blauem Rumpf in Athen. Zu gut, um wahr zu sein. Wir kontaktieren erwartungsfroh und werden abermals enttäuscht. Das Boot ist zwar ausgeschrieben, aber man hat gerade entschieden, dass man doch lieber erst nach der Saison 2019 verkaufen möchte. Das ist uns zu spät. Als Alternative bietet man uns die Jeanneau 57 Baujahr 2012 an. Von der Ausstattung eigentlich ein optimales Angebot mit Klimaanlage, Generator und sogar Entsalzungsanlage. Sogar Waschmaschine und Geschirrspülmaschine sind installiert. Wir müssten also nichts mehr investieren in Gerätschaften. Erster Fund ist jedoch ein Schaden am Heck Steuerbord. Da war wohl eine Kollision. Auf Nachfrage gibt man das jedoch nicht zu. Schlechte Vertrauensbasis check. Wir sehen uns um. Auch hier sind bereits ordentliche Abnutzungsschäden. Gerade in den Badezimmern sind die Holzschränke derartig defekt, dass man sie erneuern müsste. Am Ende der Besichtigung stehen wir mit gemischten Gefühlen da. Den Schaden, den man uns verschweigen will, haben wir gesehen und können aber nicht selbst herausfinden, was da genau war. Eine Alternative wäre es, aber Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht.

Wir gehen von Bord und wollen es sacken lassen. Das ist das bisher beste Boot, das wir uns noch so angesehen haben. Aber irgendwie fehlt die Begeisterung, der Funke. Sollte man nicht voller Überzeugung und Inbrunst sich für eine solche Investition entscheiden?

Wir lassen dieses Eisen mal im Feuer, aber suchen weiter. Ihr auch mit uns im nächsten Blog?

Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

PS: Keine Angst, wir sind fündig geworden. Daher einfach hier schon mal nach dem nächsten Törn gucken!