Summer of Sail

Progressive Muskelentspannung I

Oder auch: Der Tag der tausend unnötigen Dinge

Gestern habe ich mich wieder auf den Weg gemacht nach Stuttgart. Es stand, nachdem ich meine Ausbildung in Sachen Autogenes Training absolviert habe, die Fortbildung für Progressive Muskelentspannung an. Schon allein das ist ja eigentlich für mich eine relativ unnötige Sache. Ich bin nicht gerne unterwegs und erst recht nicht alleine. Ich mag es daheim zu sein. Ja, das geht auch segelnd. Dann ist ja meine mobile Segelyacht unterwegs und mein daheim. Diese Fortbildung in Stuttgart für Progressive Muskelentspannung finde ich ja gut, aber die Reise in eine andere Stadt könnte ich mir schenken. Der Kurs in München wäre ideal gewesen.

So hat es gestern auch der Wettergott gemeint. Ich bin 10 Minuten früher los als geplant, weil ganz plötzlich (als wäre es ein Zeichen der Naturgewalten) der Himmel schon sehr sehr schwarz und dunkel geworden ist. Ich eilte mit Rucksack und allerlei Krimskram zu meinem Auto, das zwei Querstraßen weiter geparkt war. Noch so eine Unnötigkeit: Krimskram! Geht es euch auch so, dass ihr wie immer viel zu viel Zeug mitnehmt? Kennt ihr auch die Situation, dass ihr nach zwei Wochen aus dem Urlaub zurück kommt und eigentlich nur gefühlt 3 Shirts und 3 Hosen von den 15, die ihr mitgenommen habt, an hattet? Ich bin dafür ein Experte und auch dieses Mal habe ich mehr Outfits als für die Anzahl meiner Abwesenheitstage mitgenommen. Eine Frau braucht immer Auswahl: ein ganzer Schrank voll „Nix anzuziehen“. Wie dem auch sei, meinen Rucksack positionierte ich auf dem Rücksitz als mich der erste große Tropfen traf. Da war das Gewitter. Eigentlich eine wunderbare Erfrischung an so warmen Frühlingstagen, aber in letzter Zeit finde ich die Gewitter immer so radikal.

Letzte Woche fuhren wir mit Christians Schwester vom Ammersee zurück Richtung München. Wir hatten nen tollen Tag und hatten gegrillt zur Feier des Tages, denn meine Mama hatte Geburtstag. Wir waren nach dem Grillen noch eine Runde auf den Stand-up-paddling Boards auf dem See draußen und machten uns gemütlich auf den Weg. Christian war müde und ich bin ausnahmsweise mal gefahren. Typisch Murphy’s Law kommt es genau dann zum Weltuntergang. Meine Scheibenwischer konnten auf höchster Stufe nicht mehr mit dem Regen mithalten! Ich habe mich nur noch an den Rücklichtern des Fahrzeugs vor mir orientieren können und mit einem heftigen Windstoß kommt ein unfassbarer Knall. Eine Adrenalinwelle bitteschön! Von einem Baum flog ein riesiger Ast direkt auf meine Windschutzscheibe. Laut Christian hat sich die Scheibe gute 1-2cm nach innen gewölbt, um dann in die Normalstellung zurück zu gehen. Solch große Äste habe ich noch nie fliegen sehen.

Heute war wieder so ein Gewitter der Sorte besonders heftig. Es kamen Kirschtomatengroße Hagelkörner vom Himmel. Eigentlich fuhr ich dem Gewitter davon, aber es war natürlich jede Ampel rot und die Hagelkörner holten mich deswegen an jeder Ampelkreuzung wieder ein. In Stuttgart angekommen ging es dann hier fröhlich weiter mit monsunartigem Regen. Der Flughafen Stuttgart hatte sogar immense Probleme aufgrund des Wassers.

Von meinem Hotelzimmerbalkon aus fand ich es eigentlich sogar ganz romantisch. Ich bin mitten im Grünen. Weit und breit gibt es hier glaube ich nur Wald und Wiesen. Ich war etwas spät dran mit meiner Hotelbuchung und bin dieses Mal etwas außerhalb der Stadt gelandet. Eigentlich ist so ein schöner Regenschauer echt romantisch, wenn man denn nicht auf einem 90cm breiten Einzelzimmerbett liegt und gerade seinen Partner eh schon vermisst 😉
Besonders blöd wird es dann natürlich, wenn das Internet nicht funktioniert. Noch so etwas Unnützes! In diesen Momenten merke ich, wie abhängig ich schon vom Internet bin. Es ist für mich schon fast unvorstellbar, dass es das in meiner Kindheit kaum gab und meine Mutter hatte es eigentlich gar nicht. In meinem tollen Hotel funktioniert das Internet nicht. WLAN ist zwar inklusive und das Handy verbindet, aber verliert ständig die Verbindung ins Internet. Wenn nicht mal google lädt, ist glaub Hopfen und Malz verloren. So gab es statt Video leider nur die gute alte Telefonverbindung: „Nach Hause telefonieren“! Das Hotel wird schlecht bewertet, schlechtes Internet kann nicht wett gemacht werden. Zusammen mit Chris habe ich sogar nach einem alternativen Hotel gesucht, um nach meiner Stornierung hier in ein WLAN Hotel einzuziehen.

Aber eigentlich ist das ja auch eine Chance. Es soll ja ganz reinigend sein, wenn man mal auf das Internet verzichtet. Vielleicht sollte ich diese Chance einfach mal nutzen? Und als ich so am Schreibtisch saß und diese Zeilen runter tippte und mich fragte, wie ich die eigentlich als Blog hochladen soll, fiel mir ein kleiner Kleber über der einen Steckdose auf: „D-Link“. Noch nie gehört. Was soll das denn sein?

Ich deaktivierte WLAN und nutze meine E-Verbindungsqualität der mobilen Daten, um zu googlen. Internet via Steckdose zur besseren Verbindungsqualität. Klingt gut. Das nehme ich!

Und schwups waren ganze zwei Stunden rum. Die aktuelle Folge von Sing meinen Song hatte ich nachgeholt. Das Internet bietet doch zu viele Möglichkeiten und dank des grandiosen Fernsehprogramms heutzutage ist man doch wirklich nahezu auf das Online Angebot angewiesen, oder?

Was lerne ich also aus diesen Fakten? WLAN gehört in jedes Hotel! Auch in schwimmende Versionen wie eine Segelyacht. Deswegen gibt es bei Summer of Sail neben vielem tollem Equipment auch free Wifi an Bord! Dann steht eurem Segelabenteuer endgültig nix mehr im Wege? Dann schaut doch nach eurem nächsten Törn!

Bis dahin Mast- und Schotbruch!

Hinterlass deinen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.