Summer of Sail

Der große Tag II

Männer weinen nicht. Chris hatte mir vorher groß und breit erklärt, warum man da nicht weinen würde. Er ist ja nicht traurig, sondern er freut sich, dass er mich heiraten darf. Ich solle bitte nicht enttäuscht sein, wenn er nicht weint.

Aber hey, ich habe alles dafür getan, dass die Tränchen kullern –  mit Erfolg. Zum Violinenspiel von „River flows in you“ geleitete mich meine Schwester in den Raum. Christian ist ergriffen von Musik und Situation, mein ganzer Körper ist mit Gänsehaut bedeckt. In der ersten Reihe werden reichlich Taschentücher verteilt.

Es ist ein toller Moment, die Standesbeamtin fasst unsere bisherige Geschichte zusammen. Püntklich zum Ja-Wort kommt die Sonne raus und erleuchtet den Raum – als hätte sie genau auf diesen Moment gewartet. Die Trauung wird untermalt von Silbermonds Ja und endet schließlich mit Oh happy Day. Es ist ein traumhafter Augenblick für uns beide.

Als wir rauskommen fliegen die Seifenblasen durch die Luft. Wir sind einfach nur glücklich und freuen uns nun unsere Liebe mit allen Gästen zu feiern. Im Anschluss ging es zunächst zum Fotoshooting. Mit einer Kapelle im Hintergrund, am Fluss und schließlich auch im Schnee der Rossfeld-Panorama-Straße. Es wurden einmalige Bilder, die uns sicherlich Erinnerungen wahren werden.

Um 15 Uhr ging es dann zur Location. Vom finalen Anblick waren wir dann selbst überrascht. So schön hatte ich es trotz wochenlanger detailverliebter Arbeit nicht erwartet. Das Gesamtkonzept stimmte. Die Sonne strahlte. Alles war nun perfekt. Die Torte wurde angeschnitten und ja, ich hatte die Hand oben 😉

Unsere Freunde hatten ein „Schlag die Mendes“ vorbereitet mit der typischen Intro-Musik von Schlag den Raab. In 3 Runden mussten wir gegen meine Schwiegereltern im Eier-Parcourlauf antreten, Wissensfragen über den anderen beantworten und dabei mehr wissen als Trauzeuge bzw. Trauzeugin und in der dritten Runde Segelknoten gegen unsere besten Segelfreunde Yulefan vorführen. Als Team konnten wir alle Aufgaben gut lösen 🙂

Als weitere Beschäftigungsmaßnahme hatten wir eine Videobox geordert. Eine Fotobox ist ja mittlerweile normal, aber eine Videobox ist eigentlich eine originelle Idee. Statt Fotos dürfen die Leute Videos machen. Wir haben noch Aufgaben dazu getan, die es zu lösen galt.

Hisst die Flagge! Zeigt uns Jack und Rose auf der Titanic! oder Singt uns „An der Nordseeküste“

Auch diese Videos sind toll geworden und werden nun jährlich zum Hochzeitstag angesehen. Das Abendessen war lecker, der Hochzeitstanz magisch und die Party lang und ausgiebig.

Alles in allem war es ein fantastisches Fest! Einziger Wehmutstropfen: Es sollte auch unsere Abschiedsfeier sein. Zu dem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, dass es das nicht sein würde. Mir kullerten die Tränen am Abend und beim Brunch am nächsten Morgen wie Bäche herunter. Unnötig, wie wir nun wissen. Denn statt Auswanderung aufs Boot stand nur kurze Zeit später die erneute Bootssuche an und auf die nehmen wir euch mit!

Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

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