Summer of Sail

Golf von Korinth

Am nächsten Morgen werden wir von den Möwen geweckt, die schon fröhlich über die Bucht kreisen. Es ist eben ihr zuhause, in das wir ungerechtfertigt eingedrungen sind. Wir genießen noch ein leckeres Frühstück mit Rühreiern bevor wir klar Schiff machen, um uns auf den Weg zu machen.

In der Nacht war es recht windig, jetzt ist es nahezu windstill. Unsere Bucht ist gut geschützt, aber als wir hinaus auf den Golf steuern, fängt es ordentlich an zu schwanken. Der Wind hat das Meer unruhig aufgeworfen. Jetzt ist der Wind weg und kann die Wellen nicht mehr flach drücken. Es bleibt also ein Schaukeln im Wellengang des Meeres. Mich macht das immer ordentlich müde. Alle hängen irgendwie etwas in den Seilen heute. Der Wind weht durch die Haare, die Sonne kitzelt auf der Haut. Alle suchen sich ein Eckchen zum Entspannen. Hier kann man so herrlich abschalten.

Unseren Mittagsstop machen wir in einer Bucht auf halbem Wege. Es gibt Thunfischsalat und Feta mit Sesam und Honig. Christian und ich gehen schwimmen nichtsahnend. Das Wasser ist kühl, aber genau richtig. Irgendwie schreit er auf, eine Qualle hat ihn getroffen. Er schaut ins Wasser und sieht dutzende davon. Viele kleine Miniquallen schwimmen hier fröhlich umher. Wir suchen das Weite und laufen einmal den Sandstrand entlang. Eine kleine Muschel packen wir ein.

Dann schwimmen wir im Zickzack-Kurs zurück zum Boot. Christian nimmt mich auf den Rücken und sichtet unter Wasser die Quallen, um ihnen auszuweichen und mich zu beschützen. Wir machen die Leinen zügig wieder los. In der Quallenbucht hält uns nicht viel außer dem schönen Ausblick auf das grüne Land.

Wir steuern Richtung Galaxidhi, von wo aus der Mietwagen uns nach Delphi bringen soll. Und dann bläst der Wind, was das Zeug hält. 20 Knoten Wind pusten uns entgegen. Wir setzen die Segel hart am Wind, um möglichst viel Strecke zu machen. Unsere Yacht hüpft über die Wellen. Das hier ist sehr viel besser als die Achterbahn auf Oktoberfest und ähnlichen Festivitäten. Die können dagegen eindeutig einpacken.

In Windeseile gelangen wir nach Galaxidhi – ein kleines Örtchen. Wir suchen uns ein Restaurant und bestellen die lokale Spezialität: gefüllte Zwiebeln. Als wir zum Boot zurück schlendern, erwacht die Ortschaft zum Leben. Auf dem Dorfplatz spielen die Kinder während die Eltern in den Restaurants sitzen und Fußball schauen. Das Halbfinale zwischen Frankreich und Belgien findet statt. Wir sitzen noch gemütlich auf unserer Yacht. Unsere Gäste wandern noch zu später Stunde zur Windmühle, die auf einem Berg hoch oben über der Ortschaft thront.

Morgen geht es nach Delphi zum berühmten Orakel. Wollt ihr auch? Dann schaut doch hier nach dem nächsten Törn!
Bis dahin Mast- und Schotbruch!

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