Am nächsten Morgen wollen wir früh los. Wir haben ein wenig Strecke vor uns. Das Endziel des Tages ist Katakolo – ein kleiner Ort auf dem Peleponnese und Startpunkt des Ausflugs nach Olympia. Vorher möchten wir aber noch nach Laganas, wo die Caretta Caretta Schildkröten ihre Brutstätte haben.

Es ist gerade einmal 7 Uhr und ich wurde wachgeschaukelt, denn es kamen doch ein paar Wellen in unsere Bucht. Wir machen erst unsere Landleinen los und ich soll den Anker hochziehen. Es geht nicht. Der Anker sitzt fest. Irgendwann geht es keinen Millimeter mehr hoch und runter. Die Sicherung springt raus, weil die Ankerwinsch überhitzt. Wir sitzen fest und treiben ordentlich auf die netten Touristenboote zu, die für die Windverhältnisse nicht fest genug gemacht sind.

Glücklicherweise ist ein talentierter Taucher an Bord. Unser Anker hängt in 15 Meter Tiefe fest und wir wären heute das Hafenkino, wenn denn schon jemand da wäre. Es ist eiskalt. Paul taucht nach unten, um zu schauen, was da gerade passiert und hakt. Irgendwann gestern Abend oder heute Morgen hat sich unsere Kette um einen anderen Anker gewickelt. Wir dürfen fischen gehen…

Paul muss ein zweites Mal hinab in die Tiefe. Er bindet ein Seil um den Anker, damit wir in oben halten können. Dann müssen wir unsere Kette hinablassen, damit sie von dem anderen Anker entwirrt wird. Nebenbei fährt Wast mit dem Beiboot gegen unser Bug, damit wir nicht gegen ein anderes Touristenboot treiben. Mit der Ankersituation jetzt können wir kaum manövrieren auf dem engen Raum. Die Kette wird jedoch nicht lose. Paul taucht ein drittes Mal hinunter in die kalte Tiefe und löst die Kette. Wir können unsere Kette frei machen. Er erzählt uns, dass unter den vielen Touristenbooten zig Anker kreuz und quer verlaufen und zusätzlich Zementblöcke am Boden liegen, die ebenfalls Stahlketten haben zum Festmachen der Boote.

Wir sind geradezu glücklich, dass wir nur einen Anker gefischt haben und dann mit einer Stunde Verspätung auf den Weg nach Laganas kommen. Wenn wir Paul nicht gehabt hätten, hätten wir jetzt auf einen Taucher warten dürfen. Der Spaß hätte so 150€ gekostet. So haben wir nur unser eines Seil zurück gelassen, denn Paul drohte schon die Unterkühlung, sodass ein 4. Tauchgang zur Seilbergung nicht mehr drin war.

Auf der Tour nach Laganas können wir uns dann aufwärmen. Die Sonne strahlt schon wieder hell am Himmel als wir endlich gegen 11 Uhr ankommen. Alle sind müde von Musik und Tanz am Abend. Wir kramen unser Aqua Fitness Zeug heraus und machen etwas Sport zum Wach werden. Belohnt werden wir dann von einer Caretta Caretta, die im Halbkreis um unser Boot schwimmt.

Es ist leider auch schon wieder der Abschiedsgruß für eine gute Freundin, die uns am nächsten Tag schon verlassen wird. Vorher kocht sie uns aber noch ein grandioses Abendessen: Kartoffelgratin.

Auch Lust eine Schildkröte zu sehen? Dann schaut hier nach eurem nächsten Törn!

Bis dahin Mast- und Schotbruch!