Summer of Sail

Backe, backe Kuchen!

Oder lieber Mmm Mmm Mmm Mmm von den Crashtest Dummies! Denn das hat die Welt noch nicht gesehen! Ja, ich hatte viele Ohrwürmer versprochen und bei dem heutigen Blog bietet es sich ja geradezu an!

Ich hatte euch bereits berichtet, dass die Liste der herkömmlichen Produkte, die Chris nicht mehr genießen kann, seeeehr lang ist. In meinem letzten Blog habe ich euch zudem eine Übersicht über Geschäfte mit glutenfreier Produktlinie in Griechenland und der Karibik zur Verfügung gestellt.

Aber wir wollten noch besser vorbereitet sein auf alle Eventualitäten und haben uns in Vorbereitung auf unser großes Segelabenteuer etwas Großartiges gegönnt! Und hier kommt die liebe Tanja aus Herrieden ins Spiel – die Ikone am glutenfreien Backmarkt in Deutschland!

Eher zufällig war ich im Dezember auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk für Chris auf Tanjas Seite gelandet. Die Suche nach Weihnachtsgeschenken ist ja immer so eine Sache – unter dem Jahr fallen mir tausende Dinge ein, aber wenn es endlich so weit ist, ist meine Liste verschwunden oder bereits hinfällig und ich stehe verzweifelt da. Leider war ich spät dran und alle Kurse waren ausgebucht. Absolut verständlich, denn der Backkurs ist absolut genial! Den darf man als Zöliakiepatient eigentlich nicht verpassen! Wir kamen auf jeden Fall auf die Warteliste und pünktlich zum Geburtstag hatte es dann geklappt. Wir durften zum glutenfreien Backkurs kommen!

Unser erster Kurs war gleich mal die Königsdisziplin: Hefeteig!

Ehrlich gesagt, werden so viele Mythen über den Hefeteig erzählt, dass ich mich noch nie daran getraut habe. Meine Oma ist Bäckerin gewesen und kann den Teig aus dem EffEff. Hefeteig mit Pflaumen oder Kirschen, Zuckerkuchen oder Bienenstich. Sie kriegt das alles in null komma nichts hin und es ist mehr als faszinierend ihr dabei zuzusehen, aber dabei bekommt man einen riesigen Respekt vor dem Thema Hefeteig! Das ist unglaublich aufwendig und kompliziert.

Und hier kommt der Clou: Glutenfrei ist sehr viel einfacher!

Was man auch dem glutenfreien Hefeteig nicht nehmen kann ist Zeit. Er mag es einfach gemütlich warm, damit er auch schön fluffig wird. Aber sonst. Teig zubereitet in 5 Minuten und bei der Backzeit kann man eh entspannen.

Der Kurs war eine Offenbarung und ich muss wirklich sagen, dass ich den Vergleich antreten kann, weil ich eben auch glutenfreie Produkte essen kann und nur wegen Chris auch glutenfrei esse, um doppeltes Kochen zu vermeiden. Das was Tanja da gezaubert hat, ist wirklich lecker und da muss niemand mehr traurig sein, weil er das normale Brot oder die normale Pizza oder den normalen Nusszopf nicht mehr essen kann.

Der Trick dahinter ist eigentlich einfach: Halte dich an das Rezept! Meine TOP 5 der besten AHA-Momente!

  1. Nimm keine anderen Mehle! Jedes Mehl braucht unterschiedlich viel Wasser! Man kann nicht mehr einschätzen, wie viel Mehl und Wasser hinzugegeben werden muss!
  2. Der Teig ist tatsächlich nach dem Kneten noch klebrig! Gib keine Unmengen an Mehl hinzu. Du knetest noch auf der Arbeitsfläche per Hand und dann wird es nicht mehr klebrig! Wer Mehl hinzugibt, kriegt am Ende steinharte Wurfgeschosse!
  3. Zu lang kneten bringt eine gummiartige Masse bei allen Mehlmischungen! Es reichen 2-3 Minuten
  4. Hefe immer in lauwarmer Flüssigkeit erst auflösen! Die Angaben auf den Packungen wie „unter das Mehl“ geben funktionieren nicht! Die Hefe mag es eben wohlig warm!
  5. Erst trockene Produkte zusammengeben und verrühren (insbesondere wenn Xanthan als Bindemittel benutzt wird). Danach erst Flüssigkeit hinzugeben, sonst bilden sich punktuell so kleine Klümpchen. Der Teig wird dann nicht mehr perfekt!

Unsere Ergebnisse möchten wir euch natürlich auch nicht vorenthalten. Wir haben mit Tanja Mohnzopf, Focaccia, rustikale Brotstangen, Pizzaschnecken, Laugenbrezen und einen Käsekuchen mit Mandarinen gebacken.

Wie ihr seht, ist der Hefeteig ein Allrounder und eine Allzweckwaffe! So vielfältig nutzbar ist wohl kein anderer Teig!

Christian war so begeistert, dass wir gleich am nächsten Tag nochmal Pizzaschnecken gebacken haben. Sie waren unfassbar lecker! Kleine Fehler haben sich noch eingeschlichen. Größtes Problem am Probeversuch war leider, dass wir kein Backpapier mehr hatten. Chris hat als Alternative einfach Butterbrotpapier benutzt. KEINE GUTE IDEE! Macht das nicht. Ihr dürft alles in Einzelteilen vom Gebäck pulen. Das verdirbt das gute Backergebnis vollkommen! Übung macht also den Meister! Deswegen ging es schließlich auch zu einem zweiten Kurs, was Tanja uns glücklicherweise aufgrund unser bevorstehenden Auswanderung ermöglicht hat.

Unsere zweite Reise ging zum glutenfreien Kurs „Querbeet“. Auf dem Programm standen Rhababer-Streuseltaler, Brandteig-Spiegeleier, Nussecken, Mohnzopf, Laugenbrezen und ein Semmelknödel!

Hier übrigens noch ein ultimativer Tipp: Wenn ihr zur Tanja nach Herrieden fahrt, geht hungrig hin mit leerem Magen. Ihr werdet es bereuen, wenn ihr keinen Platz mehr habt für all die guten Leckerein!

Unser heutiges Highlight war der Semmelknödel. Ich glaube, dass sowohl Chris als auch ich eher zum Team Herzhaft gehören. Oftmals sind uns die Kuchen zu süß. Der Semmelknödel war jedoch eine Wucht. Der war besser als jegliche Semmelknödel, die ich in zünftigen bayrischen Restaurants serviert bekommen habe.

Allen in allem fühlen wir uns nun gewappnet. Zur Vorbereitung werden wir nun noch ein paar Brote und Brötchen nach den Rezepten von Tanja Probe backen, aber ich bin zuversichtlich, dass Christian auch auf offenem Meer verköstigt werden kann… Vielleicht sogar besser als wir „Normalos“ 😉

Ihr wollt mit zum Backkurs auf hoher See? Dann schaut doch mal nach eurem nächsten Segeltörn auf unserer Blue Diamond!

Bis dahin Mast- und Schotbruch!

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