Summer of Sail

Zwangspause II

Fünf Wochen bleiben bis ich meine neue Beschäftigung antreten würde. 5 Woche zum reinen Relaxen. Und wir fangen ein wenig an zu träumen. Das Reisefieber hat uns gepackt. Wenn man keine Zeit hat, dann fallen einem doch tausende Orte ein, die man schon immer mal gesehen haben will. Man träumt sich an die entferntesten Ränder dieser Erde und kann den nächsten Urlaub kaum erwarten. Mir ging es auch so. Nach meinem ersten halben Jahr auf Arbeit habe ich mir zum Geburtstag eine Weltkarte gewünscht, wo ich überall Pins hin machen kann, um zu sehen, wo ich schon so war.

Chris und ich sitzen nun vor meiner Weltkarte. Wir starren die Karte an und sind ratlos. Wo sollen wir nur hin? Wenn man plötzlich so unverhofft Zeit hat, dann weiß man irgendwie gar nichts anzufangen mit der Zeit. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Und noch viel schlimmer: Wer so unerwartet reisen kann, dem erscheint alles so okay und deswegen alles so zu teuer…

Da kommt es ganz gelegen, dass man eigentlich ja gar nicht so lange und so weit weg kann, weil man ja eigentlich ein Boot suchen muss und man ja eigentlich noch studieren muss und man ja auch eigentlich sich auf den neuen Job vorbereiten muss. Da ist es ja auch eher ein Wink des Schicksals, dass man plötzlich ganz bald noch mehr als 1000€ für Fortbildungen von der Bundeswehr ausgeben soll. Das lässt man sich nicht zwei Mal sagen. Binnen Stunden lässt sich statt Urlaub eine Fortbildung in Berlin organisieren. 3 Wochen zum Thema Arbeitsmedizin. Warum Arbeitsmedizin? Bisher war ich ja eher chirurgisch unterwegs. Nun ja mit einer Polyneuropathie geht das Operieren leider nicht mehr gut. Außerdem merkt man selbst mal, wenn man krank war, wie schön es ist, wenn man verhindern kann, dass jemand krank wird und nicht erst einschreitet, wenn der Schlamassel schon da ist. Arbeitsmedizin bedeutet Prävention. Und Präventionskurse biete ich ja auch auf dem Boot an für Urlauber und Unternehmen. Es wäre also eine sinnvolle Ergänzung.

Wir besuchen einen guten Kumpel, genießen ein besonderes WG Leben, machen Stipp Visiten bei meiner Schwester und genießen das Berliner Flair. Während ich von morgens mit abends trotz ekliger Angina im Hörsaal sitze und den Ausführungen über Betriebsbegehungen, Bio- Monitoring und Mutterschutz lausche, tun sich für Chris neue Boote auf. Es ist November: Die Hochsaison für Bootsverkäufe. Nach der Saison verkaufen die Leute ihre ungeliebten Boote, um sich noch rasch ein Neues für die kommende Saison zu kaufen. Und darum geht die nächste Reise nach Athen. Hellas!
Aber dazu dann morgen mehr!

So viel vorab. Unser Boot werden wir nicht in Athen finden. Aber wir haben eines gefunden und deswegen findet ihr nun hier schon euren nächsten Törn! Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

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