Summer of Sail

Tabularasa

10 Wochen sind rum. Unser Probeversuch des Sommers ist vollendet und das erfolgreich. Als wir Anfang des Jahres unsere Webseite online gestellt haben und mit dem Projekt segeln angefangen haben, hätten wir uns nie erträumt, dass die erste Saison so gut verlaufen würde. Wir haben tolle Menschen kennenlernen können, wunderschöne Orte besichtigt und haben Geld verdient trotz der hohen Charterkosten. Das ersetzt aktuell das Einkommen, das von Christian weggefallen ist.

Aber vor allem haben wir etwas sehr Essentielles gewonnen: Erholung. Klar gab es in den vergangenen 10 Wochen Hoch und Tiefs. Wir haben eine kleine Achterbahnfahrt hinter uns, aber insgesamt fühle ich mich erholt. Ich bin entspannt und mir steht ein wenig Pipi in den Augen, wo es jetzt (vorerst) vorbei sein soll.

Ein wenig wehmütig schaue ich zurück. Wir haben wundervolle Dinge erlebt, die ich wohl nie vergessen werde. Wenn ihr mich fragt, was mir am besten gefallen hat, dann ist es schwierig zu sagen, da es so unfassbar viele schöne Orte in Griechenland zu entdecken gibt. Meine persönlichen Highlights waren unsere Übernachtung auf den Alkynoiden, wo wir mutterseelenallein waren und ein altes verlassenes Haus der Mönche erkundet haben. Gänsehautfeeling hatte ich im Hafen von Nafpaktos, wo ich die Geschichte förmlich spüren konnte und die kleinen Männer in Rüstung auf einer Wachtour gesehen habe. Die Schönheit dieses Hafens hat mich wirklich überwältigt. Besonders schön wird mir natürlich mein Geburtstag auf Poros und Dokos in Erinnerung bleiben. Es war ein toller Geburtstag voller schöner Erlebnisse und liebevoller Details wie meine Geburtstagsgirlande mit fehlerhafter Rechtschreibung, mein Geburtstagslied oder den tollen Grillabend. Der schönste Moment war natürlich unsere offizielle Verlobung. Wie lange träumt eine Frau von diesem Moment. Schon als kleines Mädchen stellt man sich sowas vor. Dieser Moment war einfach unfassbar schön und rundet die ganze vergangene Zeit in meinen Augen ab.

Nun nach 22 Stunden Fahrt und ein paar Stunden Schlaf sind wir wieder „zuhause“, das es so ja eigentlich gar nicht mehr gibt. Wir sind nun Nomaden ohne festen Wohnsitz. Natürlich sind wir bei unseren Familien immer willkommen und haben dort Zimmer, die wir nutzen können, aber im Moment fehlt uns ein eigenes Reich, in dem wir verwalten wie wir es belieben.

Es war schön in Berchtesgaden zu erwachen, es war schön hier herumzufahren am Morgen und Einkäufe zu erledigen, aber irgendwie hat mir das Meer gefehlt. Es ist eine Erkenntnis, die das zukünftige Leben sehr viel leichter macht. Hier zu sitzen und zu merken, dass es einem so gut wie schon lange nicht mehr geht und man das neue Leben, das man in Griechenland angetestet hat, nach nur einem Tag vermisst, bestärkt in der Entscheidung, diese Yacht zu kaufen. Am 06.10. dürfen wir ENDLICH auf unsere eigene Yacht ziehen. Es war ein langer schwerer Weg bis zum Kaufvertrag und eine noch größere Achterbahnfahrt als wir wollten. Davon werde ich euch in den nächsten Tagen berichten. Aber im Endeffekt zählt nur eines: Diese Yacht ist dann unser Reich, in das wir euch herzlich einladen werden, damit auch ihr den Zauber des Segelns live erleben könnt.

Findet doch euren Törn hier!

Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

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