Summer of Sail

Happy Birthday to me II

Es ist mein Geburtstag 😊 Ich muss zugeben, dass ich meinen Geburtstag toll finde. Früher war ich wenig begeistert. Ich mochte es nicht, ein Jahr älter zu sein und fand den Tag wenig besonders. Als Kind war ich immer maximal aufgeregt und hab sogar Fieber bekommen vor lauter Aufregung. Ich habe bereits wochenlang die Schränke auf der Suche nach den Geschenken durchsucht. Ich war einfach zu neugierig. Irgendwann hat sich diese Aufregung gelegt. Je älter man wird, desto weniger besonders erscheint einem dieser Tag.

Seit meiner Krebserkrankung ist das anders. Wenn man mal feststellt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man 29 werden darf, dann feiert man diesen Tag eben nochmal ganz besonders. Ich weiß noch wie ich während der Chemo dachte, dass ich eigentlich schon wenigstens mal 30 Jahre alt werden möchte. Damals waren es noch 3 Jahre und 3 Monate bis zu diesem Ziel. Jetzt ist es nur noch ein Jahr dahin, aber auch die 29 kann man doch gebührend feiern. Chris hat sich deswegen bereits seit Tagen, wenn nicht Wochen einen Kopf zerbrochen. Vor lauter Angst, dass er meinen Geburtstag nicht schön machen würde, aber manchmal sind es doch Kleinigkeiten, die einen Tag perfekt werden lassen.

Mit Streicheleinheiten geweckt werden gehört dazu oder eine Girlande mit „Herzlichen Glückwunsch“ aufhängen. Wenn die Asiaten dann auch noch ein „GGLÜCKWUNSCH“ daraus machen, muss das ja doppeltes Glück sein. Er spielt mir sogar mein Geburtstagslied. Vergesst „Happy Birthday“. Seit meiner Kindheit höre ich PUR mit „Ein graues Haar“. Meine Mama spielte es jedes Jahr an meinem Geburtstag als Wecksong und erwartete mich bereits mit einem leckeren Frühstück. So fühlt sich Heimat an und ich tänzel zum Lied durch den Salon. Zum Frühstück bekomme ich dann mein persönliches Highlight des Tages: ein selbst gebackener Kuchen. Ich nenne es Joghurt-Kuchen. Die offizielle Beschreibung laut Chris wäre: Joghurt-Limetten-Tarte mit einer Karamell-Decke und mit Limettenabrieb angerichtet. Nicht nur, dass der Kuchen unfassbar lecker ist, aber er ist ganz besonders, denn es ist der erste Kuchen seines Lebens, den er selbst gebacken hat.

Erstes Ziel an meinem Geburtstag: Poros. In der Hafenstadt wollen wir Einkäufe erledigen und ein Geburtstagseis essen. Ich darf natürlich die Eisdiele aussuchen. Es gibt zwei verschiedene: eine wirbt mit 46 Eissorten, die andere mit 62. Chris mag die 46 Eissorten Eisdiele, ich mag sie nicht ganz so sehr, weil mir der Geschmack manchmal zu fancy ist. Ich möchte also die 62 Sorten Eisdiele probieren und attestiere ein „besser“. Chris geht wie immer zu seiner 46 Eissorten Eisdiele. Was der Bauer nicht kennt, das frisst er ja auch nicht.

Als wir ablegen ist wieder ordentlich Wind aufgekommen. Wir segeln zu meinem Wunschort für den Geburtstag. Gewünscht werden eine einsame Bucht und ein leckerer Grillabend. Es ist ein rauschendes Grillfest mit Fisch, leckerem marinierten Fleisch, Gemüse und Halloumi. Wir schlemmen alle, was das Zeug hält und genießen einen unfassbar schönen Blick auf das Sternenzelt über uns. Jetzt endlich kriege ich auch mein Geschenk von Chris, denn er versucht mir Geduld beizubringen. Es ist eine simple Postkarte, aber perfekt ausgesucht, um die Bedeutung von Geburtstagen zu spiegeln. Es ist eine alte Griechin darauf mit einem Lächeln im Gesicht. Sie strahlt Glück und Zufriedenheit aus. Ausgesucht, weil heute ein weiterer Schritt zu meinem zukünftigen Ich als glückliche und zufriedene Oma gegangen wurde. Die Gutscheine auf der Rückseite sind nur das I-Tüpfelchen. Ich bekomme Segelschuhe und Segelhandschuhe sowie eine Lasagne an Bord, um das Seglerleben abzurunden.

So erlebt man perfekte Geburtstage – dank einem grandiosen Skipper und Partner.

Übrigens lassen wir gerne auch euren Geburtstag zu einem einmaligen Erlebnis werden. Schaut doch mal hier nach eurem nächsten Törn!

Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

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