Summer of Sail

Der Bootskauf – eine Never ending Story VI

Als Chris zurückkommt und wir noch gemütlich beim Frühstück sitzen an diesem letzten Sonntagmorgen in Athen und versuchen mit unserer Aussichtlosigkeit in Sachen Bootskauf umzugehen, spaziert Vangelis um die Ecke. Ja, der Vangelis…

Man würde meinen, wir hätten aus unseren Fehlern gelernt. Aber Frustration und Zeitdruck führten uns in diese Lage und in diese Position. Vangelis verkündet uns eine Woche früher als erwartet: Ich verkaufe nun doch! Ihr dürft die Beneteau 57 kaufen.

So richtig Freude kommt nicht auf. „Dieses Mal dann auch wirklich?“, denke ich mir. So richtig trauen wir dem Ganzen nicht mehr. Es ist nicht mehr ein „zu gut um wahr zu sein“ sondern ein „Das hatten wir schon mal gehört und geglaubt“. Es gehen wieder Diskussionen los. Alle Boote werden erneute analysiert, eine Pro und Kontra Liste erstellt. Am Ende gebe ich nach, weil Chris sich mit Booten besser auskennt. Er ist der Segler, er hat mehr als 14 Jahre Erfahrung. Er muss es doch besser wissen. Er entscheidet sich für die Beneteau 57, weil er dieses Boot einfach liebt. Seine Argumentation basiert auch darauf, dass wir Vangelis kennen und er uns dann bei Problemen auch mal helfen kann. Pustekuchen, aber das muss Chris auf die harte Tour lernen…

Vangelis soll auf jeden Fall bis zur nächsten Woche den MOA fertig machen, damit endlich das Thema Bootskauf abgeschlossen ist. Das hat er dann auch wirklich mal gemacht, aber ich traue diesem Griechen nicht mehr. Vor der Unterschrift will ich die letzte bereits vereinbarte Besichtigung auch wahrnehmen. Auch um professionell aufzutreten, denn dieser Yacht Broker agiert professionell.

Besichtigung 5: Bavaria 56

Ja, noch einmal 😉 Zweiter Versuch für dieses Boot, aber dieses Mal ein junger Jahrgang 2016. Natürlich ist der Schnitt der selbe, natürlich sind die Betten in der vorderen Kabine noch immer schmal, natürlich ist die Verarbeitung mancherorts nicht besonders gut, aber natürlich ist dieses Boot jünger und etwas günstiger und sicher zu verkaufen ohne ständiges Umentscheiden des Verkäufers. Bessere Wartung lässt diese Yacht auch um einiges besser aussehen. Der Eigner besitzt etwa 10 Boote und kümmert sich selbst um seine Boote. Dann ist die Wartung meist sehr viel besser als bei den großen Unternehmen. Die Treppe ist ausgetauscht, die Fenster nachgerüstet, die Badezimmer ebenso. Der Eigner hat hier Optimierungen durchgeführt. Auch wenn es etwas teuer ist, das ist die beste Alternativoption zur Beneteau57 und wird zu unserem Plan B.

Als wir zurückkehren von der Besichtigung wedelt Vangelis mit dem MOA. Wir sollen es durchlesen und direkt unterschreiben, damit die Sache erledigt ist. Ich frage mich, warum er es auf einmal so eilig hat. Mein Bauchgefühl meldet sich. Wir lesen den MOA mehrfach. Er erscheint recht kurz und ich krame in meinem Emails. Der professionelle Broker von unserem Plan B hatte mir bereits sein MOA vorab gemailt. Das ist viel länger, ausführlicher mit mehr Paragraphen, die anders formuliert sind. Und nun folgt die entscheidende Situation. Vangelis kommt erneut zu uns. Er sieht unsere Falten des Zweifels auf der Stirn. Er meint, wir sollen den Vertrag unserem Anwalt zum Gegenlesen geben. Per Handschlag verspricht er uns, uns das Boot zum 06.10. zu verkaufen. Wir finden es passend, denn es steht ja immerhin ein privates freudiges Erlebnis an. Aber erneut Pustekuchen. Wir vertrauten ihm und begingen damit den wohl schwersten Fehler, wie uns die nächsten Wochen zeigen sollten.

Mehr dazu im nächsten Blog! Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

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