Summer of Sail
Bild Baden auf dem Atlantik

Der Bootskauf – eine Never ending Story V

Wir rekapitulieren. Zwei Eisen liegen im Feuer:

Nr 1: Benetau 57 eines unzuverlässigen griechischen Verkäufers, der uns bereits das zweite Mal enttäuscht hat und uns nun bis Ultimo zappeln lässt.

Nur 2: Eine semi-gute Jeanneau 57, bei der das Preis-Leistungs-Verhältnis aufgrund Wartungszustand nicht so recht passt.

Nach viel Überlegung hätte ich mich zu diesem Zeitpunkt für Option 2 entschieden. Warum? Weil ich Verkäufer 1 nicht mehr vertraut habe und Boot 2 nochmal deutlich weniger kosten sollte als Boot 1 obwohl Boot 2 5 Jahre jünger ist.

Wir waren aber noch immer frohen Mutes, dass wir unser Traumboot noch finden würden. Und zwei weitere Angebote konnten wir mit unseren Trüffelnasen noch aufspüren. Mal wieder Pustekuchen, aber lest selbst…

Besichtigung 4: Dufour 56

Problem an dieser Geschichte war lediglich, dass diese Yacht nicht in Athen, sondern in Kroatien lag. Wir durften also eine organisatorische Meisterleistung präsentieren, da der Verkäufer eine defintive Kaufzusage bis spätestens 07.09. wollte. Das spielte uns ja irgendwie in die Karten eigentlich, aber besser wäre natürlich ein Aufschub von 1-2 Tagen gewesen, damit wir einfach die Rückreise über Kroatien hätten antreten können mit Zwischenstopp in Pula. So viel Flexibilität wollte man uns jedoch nicht gewähren. Während Chris also zur Besichtigung nach Kroatien geflogen ist, habe ich die Aufgaben an Bord selbständig erfüllen dürfen. Mein Teil dieses Plans fiel eher langweilig aus. Toiletten putzen, Kühlschränke säubern, Deck schrubben und mit Taxifahrern über die Fahrtpreise zum Discounter diskutieren sind nicht wirklich komplikationsträchtige spannende Erledigungen.

Chris dagegen hatte eine Hauruck-Mammut-Reise vor sich. Am Freitagabend flog er mit Alitalia über Rom nach Triest. Von dort ging es mit dem Mietwagen weiter nach Pula, wo er am Samstagmorgen eine Dufour 56 ansehen sollte. Dufour ist eigentlich ein Luxushersteller. Wenn man sich die Vorstellungsvideos im Internet ansieht, bricht man nahezu in Begeisterungsstürme aus. Entscheidend ist jedoch dann immer der eigentliche Zustand des Bootes. Wir hatten große Hoffnungen in diese Besichtigung gesetzt, eben weil es so viel Aufwand bedeutete. Das Ergebnis war mal wieder sehr ernüchternd, so wie ich es erzählt bekommen habe. Die 56 Fuß waren eine Mogelpackung, denn 1 Fuß davon waren schon mal nur Ankerkorb, der nach vorne übersteht. Viele kleine Wartungen wurden nur halbherzig durchgeführt. Integrierte Lampen, die in unseren Augen eine sinnvolle Ergänzung waren, wurden ausgebaut, nachdem die Birne 2 mal in der Saison gewechselt werden musste. Das größte Problem war jedoch ein größerer Schaden. Das Boot ist eigentlich mit einem tollen „Gadget“ ausgestattet. Das Boot kann automatisiert Wenden fahren. Die Schiene dafür war jedoch einmal ausgebrochen und nicht fachmännisch repariert worden. Laut Bootseigner waren da nur mal kleine Kratzer gewesen, die man hatte beheben müssen. Blöd nur, dass Chris sich soweit dann doch auskennt. Damit war das Boot aus dem Rennen, denn wir hatten keine Lust, dass dieses Ding auf dem Atlantik nochmals raus bricht und wir dumm aus der Wäsche gucken. Aller Aufwand umsonst. Chris kommt geknickt und müde zurück. Es war das vorletzte Wochenende und die Zeit rennt uns davon.

Und dann kam eine Wende, die wir selbst nie vermutet hatten. Frei nach dem Motto unverhofft, kommt oft. Aber dazu mehr im nächsten Blog!

Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

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