Summer of Sail

Beschränkt Gültiges Funkbetriebszeugnis Short Range Certificate (SRC)

Ihr wollt eurer Funkkenntnisse upgraden und möchtet auch für weitere Strecken in sicherem Funkkontakt stehen? Dann wäre das Short-Range-Certificate das richtige! Es folgt der nächste Blog im Rahmen der Artikelserie „Führerscheine auf See“!

GÜLTIGKEIT

Das ist die amtliche Berechtigung zur Ausübung des Seefunkdienstes im weltweiten Seenot- und Sicherheitsfunksystem (GMDSS) für UKW auf Sportbooten mit bis zu 35 Seemeilen Reichweite. Einmal bestanden gilt es international und unbefristet.

ZULASSUNGSVORAUSSETZUNG
  • Mindestalter: 15 Jahre (14 Jahre plus 9 Monate am Tage der Prüfung)
PRÜFUNG

Auch die Prüfung zum SRC besteht aus einem schriftlichen theoretischen Abschnitt, der schriftlichen Aufnahme von Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldungen und einem praktischen Abschnitt. Für die Zulassung muss bis 14 Tage vor Prüfungstermin der Antrag beim Prüfungsausschuss vorliegen. Klickt einfach auf den Link, um euren regional zuständigen Prüfungsausschuss zu finden. Es müssen bis spätestens 14 Tage vor Prüfungstermin folgende Unterlagen eingereicht werden:

  • Antrag auf Zulassung gemäß Vordruck
  • Kopie von Reisepass oder Personalausweis, Original am Prüfungstag vorzuzeigen
  • Für die Ausstellung: 1 Lichtbild (38 mm x 45 mm, Halbprofil ohne Kopfbedeckung, neueren Datums)
  • Prüfungsgebühr plus Nebenkosten
Theorie

Die theoretische Prüfung ist im Multiple-Choice-Modus aufgebaut. Insgesamt existieren 180 Fragen im Fragekatalog (37 für die Anpassungsprüfung). In der Prüfung gilt es, ausreichende Kenntnisse in folgenden Themenbereichen nachzuweisen:

Allgemeine Grundkenntnisse über den mobilen Seefunkdienst

 

Verkehrsarten im Bereich des mobilen Seefunkdienstes
  • Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitsverkehr
  • Öffentlicher/nichtöffentlicher Nachrichtenaustausch
  • Revier- und Hafenfunkdienst
  • Schiff-Schiff-Verkehr
  • Funkverkehr an Bord
Funkstellen im Bereich des mobilen Seefunkdienstes
  • Seefunkstellen (inkl. Stromversorgung)
  • Küstenfunkstellen
  • Revier- und Hafenfunkstellen
  • Luftfunkstellen des SAR-Dienstes
  • Rettungsleitstelle (RCC)
Urkunden und Befähigungsnachweise
Grundkenntnisse über Frequenzen und Frequenzbänder
Frequenzmerkmale
  • Ausbreitung bei UKW-Frequenzen
Frequenzen des mobilen Seefunkdienstes
  • Benutzung der UKW- Frequenzen im mobilen Seefunkdienst
  • Begriff des Frequenzkanals, Simplex, Semi-Duplex und Duplex
  • Not- und Sicherheitsfrequenzen für GMDSS
  • Anruffrequenzen
Schutz der Notfrequenzen
  • Versuchsaussendungen auf Notfrequenzen
  • Aussendungen während des Notverkehrs
  • Vermeidung schädlicher Störungen
  • Verhinderung unzulässiger Aussendungen
Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitsverkehr
Ultrakurzwellen(VHF)-Antennen
Weltweites Seenot- und Sicherheitsfunksystem (GMDSS)

 

GMDSS
  • Seegebiete
  • Empfangsbereitschaft auf UKW- Notfrequenzen
  • Funktionsanforderungen für Seefunkstellen gemäß SOLAS Kap. IV
NAVTEX-System
  • Zweck von NAVTEX
  • NAVTEX-Frequenzen
  • Empfangsreichweite
  • Nachrichtenformat
Such- und Rettungsarbeiten (SAR)
  • See-Rettungsorganisation
  • Aufgaben der Rettungsleitstellen (RCC)
Funktechnische Rettungsmittel
  • Tragbare UKW-Sprechfunkgeräte
  • Such- und Rettungsradartransponder (SART)
  • Seenotfunkbaken (EPIRBs)
Seenotfunkbaken (EPIRBs)
  • Wesentliche Betriebsmerkmale bei COSPAS/SARSAT
  • Inhalt der Aussendung
  • Funktionsprüfung/Testbetrieb
Kenntnisse der englischen Sprache in Wort und Schrift für den ordnungsgemäßen Austausch von Informationen, die sich auf den Schutz des menschlichen Lebens auf See beziehen
Aufnahme von Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldungen in englischer Sprache mit anschließender schriftlicher Übersetzung ohne Hilfsmittel ins Deutsche
Abgabe von Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldungen in englischer Sprache nach schriftlicher Übersetzung eines Textesin deutscher Sprache unter Anwendung des internationalen phonetischen Alphabets und der allgemein gebräuchlichen Abkürzungen und Redewendungen in der Seefahrt
Prüfungsmodalitäten
Zeit [min] Anzahl der Fragen im Fragenkatalog Anzahl Fragen in der Prüfung bestanden ab ≥ … Punkten
Vollprüfung
Multiple-Choice-Prüfung 30 180 24 19
Niederschrift des Diktats in der englischen Sprache 15
Übersetzung des Diktats und für die schriftliche Übersetzung des

deutschen Textes in die englische Sprache

 

15
Anpassungsprüfung (für Inhaber eines von der britischen Royal Yachting Association erteilten UKW-Funkzeugnisses)
Multiple-Choice-Prüfung 20 37 8 6
Niederschrift des Diktats in der englischen Sprache

 

15
Übersetzung des Diktats und für die schriftliche Übersetzung des

deutschen Textes in die englische Sprache

 

15
Hat der Bewerber in Diktat und Übersetzung keine ausreichenden Kenntnisse der englischen Sprache nachgewiesen, ist eine müdliche Prüfung möglich, um die vorgeschriebenen Kenntnisse zu prüfen. Diese darf maximal 15 Minuten dauern. Grundlage der mündlichen Prüfung sind Seefunktexte.
Eine Wiederholungsprüfung ist frühestens nach 7 Tagen möglich. Für Inhaber des UKW-Funkzeugnisses muss nur die Aufnahme von Not-, Dringlichkeits- oder Sicherheitsmeldungen in englischer Sprache unter Verwendung des internationalen phonetischen Alphabets mit anschließender schriftlicher Übersetzung ohne Hilfsmittel ins Deutsche und die schriftliche Übersetzung eines deutschen Textes, der auf den Seefunkdienst bezogen ist, in die englische Sprache erfolgen.
Praxis

Die praktische Prüfung dauert pro Prüfling 20 Minuten und wird durch zwei Prüfer abgenommen. Es werden Not- und Dringlichkeitsverkehr im GMDSS in englischer Sprache anhand von Fallbeispielen an DSC-Ultrakurzwellen-Seefunkanlagen geprüft.

Pflichtaufgaben
Entweder oder
  1. Controller editieren und Senden eines Notalarms
  2. Aussenden der Notmeldung
  3. Beenden des Notverkehrs
  4. Controller editieren, Senden eines Dringlichkeitsanrufes und Abgabe der Dringlichkeitsmeldung

 

 

  1. Speicherabfrage und Bestätigung des Empfangs eines DSC-Notalarms
  2. Controller editieren, Weiterleitung eines Notalarms und Information der Seefunkstelle in Not
  3. Aufhebung eines Fehlalarms
  4. Speicherabfrage, Aufnahme der Dringlichkeitsmeldung und Einleitung weiterer Maßnahmen
Mind. Im zweiten Versuch jeweils ausreichendes Ergebnis
Sonstige Aufgaben
  • Aussenden eines Notalarms durch eine Funkstelle, die sich nicht selbst in Not befindet
  • Speicherabfrage und Empfangsbestþtigung
  • Abwicklung des Notverkehrs
  • Funkstille gebieten
  • Abwicklung des Funkverkehrs vor Ort
  • Aufheben einer Dringlichkeitsmeldung
  • Controller editieren und Senden eines Sicherheitsanrufes mit Abgabe der Sicherheitsmeldung
  • Controller editieren und Senden eines Routineanrufes an eine SeeFuSt
  • Kanalwechsel
  • Abwicklung von Routinefunkverkehr mit einer SeeFuSt
  • Controller editieren und Senden eines Routineanrufes an eine KüFuSt
  • Abwicklung des Routinefunkverkehrs mit einer KüFuSt
  • Einstellen des Controllers
Von maximal 3 gestellten Aufgaben müssen 2 ausreichend bewertet werden

 

GEBÜHREN

Die Prüfungsgebühr setzt sich zusammen aus Zulassungsgebühr, Prüfungsgebühr und Erteilung des Zeugnis (Stand: 01/2018).

  • Zulassung: 18,84€
  • Prüfung Theorie und Praxis: 38,52€
  • Erteilung Funkbetriebszeugnis: 18,84€
  • Wiederholung Theorie und Praxis: 38,52€
  • Wiederholung Theorie oder Praxis: 19,26€
  • GESAMTKOSTEN: 76,20€
      • zzgl. Nebenkosten (Reisekosten der Prüfungskommission und Bereitstellung von Prüfungsräumen)

Damit dürft ihr offiziell bis zu 35 Seemeilen funken. Wenn es weiter hinaus gehen soll, braucht es dann noch das Upgrade: Long-Range-Certificate, das ich euch im nächsten Blog vorstelle!

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